29.04.2024

Gott hat uns gesegnet mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum.


Eph. 1,3. Es gibt einen leiblichen und einen geistlichen Segen; es gibt irdische und himmlische Güter. Der geistliche Segen und die himmlischen Güter sind den Glaubigen und Heiligen zugedacht, denen gemeiniglich der leibliche Segen und die irdischen Güter sehr mäßig zufließen, und die mit ihrem Verlangen darüber hinaufsteigen. Es besteht aber der geistliche Segen in himmlischen Gaben oder Gütern. Die Glaubigen auf Erden fangen nämlich an, vor Gott heilig und unsträflich in der Liebe zu werden, V. 4., wie diejenigen, die schon in den Himmel aufgenommen worden, in der Vollkommenheit sind. Sie sind Kinder Gottes, V. 5., wie die Bewohner des Himmels. Sie haben Gnade, und sind dem Vater angenehm gemacht in Seinem geliebten Sohn, V.6.; welches auch die größte Freude und Ehre derjenigen ist, die schon im Himmel sind. Sie haben die Vergebung ihrer Sünden, V. 7., deren sich auch die verklärten Menschen und Menschenseelen freuen. Sie haben den Heiligen Geist empfangen, V. 13., welcher auch die Geister der vollkommenen Gerechten und die auferweckten Heiligen, die im Himmel wohnen, erfüllt und belebt. Auf diese Weise ist den Glaubigen auf Erden schon viel Himmlisches geschenkt; ihr Zustand hat schon mit dem Zustand derer, die im Himmel wohnen, eine Aehnlichkeit, und deßwegen wird auch das Reich Gottes auf Erden, welches wir das Gnadenreich zu nennen pflegen, von Christo oft ein Himmelreich genannt. Gott gibt den geistlichen Segen, der in himmlischen Gütern besteht, wie Er dann schon mit Seiner Erwählung, ehe der Welt Grund gelegt ward, darauf gezielt hat. Er gibt ihn aber in Christo oder durch Christum. Um Christi willen empfängt man ihn, und wer ihn empfangen will, muß durch den Glauben in Christo Jesu sein und bleiben; da es dann billig ist, daß man Gott und den Vater unseres HErrn Jesu Christi wegen dieses Segens täglich lobe, V. 3. Wenn nun Jemand in unser Haus käme, und wir zeigten ihm unsern Vorrath von Gold, Silber, Kleidern, Wein und Korn, und nenneten dieses Alles mit dem gewöhnlichen Beisatz: Gottlob einen Segen Gottes, so müßten wir die Frage ertragen können, oder auch uns selber fragen, ob wir auch einen geistlichen Segen, der in himmlischen Gütern besteht, empfangen haben? Jener Vorrath beruhigt das Herz nicht, und ist vergänglich, da hingegen der geistliche Segen die Seele zur Ruhe bringt und ewig ist. Hier gilt aber auch das Wort des Täufers Johannes: ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm dann gegeben vom Himmel, Joh. 3,27. Zu Gott muß man sich bei seiner geistlichen Armuth wenden, und zwar durch Christum; den himmlischen Vater muß man anrufen, und zwar im Namen Jesu Christi. Der Fluch des Gesetzes steht dem Segen entgegen; jener wird aber durch die Rechtfertigung von denjenigen abgewendet, die durch Christum zu Gott nahen, und dem Segen dadurch Raum gemacht. Je treuer hernach eine Seele in dem Fortgang der Heiligung ist, und je williger sie ich dem Leiden unterwirft, desto reichlicher empfängt sie diesen Segen, aber immer durch Christum, welcher als Hoherpriester diejenigen segnet, die durch Sein Blut versühnt worden sind, und durch Ihn zu Gott nahen. Mel.: Schmücke dich etc.
1.
Wenn ich täglich Manna äße,
Das gelobte Land besäße,
Joseph selbst zum Pfleger hätte,
Nachts des Salomonis Bette,
Gold aus Ophir gleich den Steinen!
Würde das nicht Segen scheinen?
Doch ist’s klein, wenn wir’s erwägen,
Nach der Himmelsgüter Segen.
2.
O in Christo, dem Erlöser,
Segnet uns der Vater größer!
Und dieß Herrliche auf Erden
Wird noch herrlicher dort werden.
Glauben kann man’s, nicht verstehen;
Hoffen läßt sich’s, noch nicht sehen;
Wenn wir nur zum Himmel reisen,
Werden wir es dort begreifen.
3.
Gottes Kindschaft ist ein Segen,
Den wir hier genießen mögen;
Aber wirklich Alles erben,
Wird erst folgen nach dem Sterben.
Vater, für die Segensgaben,
Die wir hier in Jesu haben,
Dank’ ich Dir in schwachen Proben,
Laß mich Dich dort herrlich loben!