26.09.2023

Er hat uns geboten, zu predigen dem Volk, und zu zeugen, daß Er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen und der Todten.

Ap. Gesch. 10,42. Obschon Gott auf dem Erdboden Obrigkeiten verordnet hat, welche das Recht handhaben und richten sollen, so bleibt doch sehr Vieles auf den allgemeinen Gerichtstag ausgesetzt, an welchem auch die Könige von einem ewigen König, und die Richter von dem allerherrlichsten Richterstuhl offenbar werden müssen, daß ein Jeglicher empfahe, nachdem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse. Jesus Christus, der Welt Heiland, hat selbst in den Tagen Seines Fleisches mehrmals bezeugt, daß Ihm der Vater alles Gericht übergeben habe, und Er also an jenem großen Tage der Richter der ganzen Welt sein werde. Weil auch an dieser Sache sehr Vieles gelegen ist, so hat Er Seinen Aposteln geboten zu predigen dem Volk und zu zeugen, daß Er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen und der Todten. Eben derjenige also, der sich von dem Rath zu Jerusalem und von dem Landpfleger Pilatus richten ließ, wird diese Seine Richter, und die ganze Welt an jenem Tage richten. Eben derjenige, der für die Lebendigen und die Todten am Kreuz gestorben ist, wird auch der Richter der Lebendigen und der Todten sein. Er hat eine allgenugsame Erlösung vollbracht. Er hat Seinen Geist allen Menschen verheißen, Er hat das Evangelium der Welt predigen lassen, und Geduld gehabt, und zugesehen. Endlich wird Er kommen und richten. Er wird die Lebendigen richten, die er bei Seiner Zukunft lebendig antreffen und verwandeln wird. Er wird auch die Todten richten, die Er bei Seiner Zukunft auferwecken wird. Sein Gericht wird gerecht sein. Doch werden die geschenkten Sündenschulden als geschenkt geoffenbaret, und nicht mehr zugerechnet werden. Er wird die Gnade, die Er den Bußfertigen und Glaubigen zur Zeit ihres irdischen Lebens erzeigt hat, nicht mehr widerrufen und zurücknehmen. Er wird die Gerechten mit Seiner Majestät nicht schrecken, sondern erfreuen, loben, herrlich machen, ihnen die Gewalt geben, die bösen Engel und Menschen zu richten, und den Ausspruch thun: kommet her, ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt. Er wird ihnen aber auch Belohnungen nach dem Maß ihrer im Thun und Leiden bewiesenen Treue austheilen. Aber den bösen Menschen wird Seien Majestät, Seine Stimme, Sein Ausspruch schrecklich sein. Sie werden erscheinen müssen, sie werden Ihn sehen und hören, Er wird sei reden lassen, Er wird aber ihre bösen Werke und den bösen Rath ihrer Herzen offenbaren, Er wird sie also überweisen, daß sie Uebelthäter gewesen seien, ihre Namen werden nicht im Buch des Lebens stehen, Er wird das schreckliche Urtheil fällen: gehet hin, ihr Verfluchten, in das höllische Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln, und die Vollziehung des Urtheils wird alsbald folgen. Sie werden in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben gehen. Dieses Alles sollen wir fleißig bedenken, und unsern Wandel, so lange wir hier wallen, so führen, daß, wenn der Herr Jesus als Richter geoffenbart werden wird, wir Freudigkeit haben, und nicht zu Schanden werden vor Ihm in Seiner Zukunft. Mel.: HErr Jesu Christ, mein’s etc.
1.
Es wird noch allem Volk gesagt,
Auch dem, der nichts nach Jesu fragt,
Man wird’ Ihn als der Lebenden
Und als der Todten Richter seh’n.
2.
Wie groß ist Christi Herrlichkeit,
Die Seien Glaubigen erfreut,
Und Seine Widersacher stürzt,
Die sich am Seligsein verkürzt!
3.
HErr! schreib’ mir dieß in meinen Sinn,
So lang ich noch im Leben bin;
Denn auch das Grab verbirgt uns nicht,
Und liefert endlich zum Gericht.
4.
Jetzt haben wir noch Gnadenzeit,
Und die Vergebung währt noch heut;
Wenn einst des Richters Zorn entflammt,
Wird Alles, was nicht glaubt, verdammt.
5.
Jetzt glaub’ ich Dich, o Gottes Sohn!
Jetzt fleh’ ich Dir vor Deinem Thron,
Jetzt lieb’ ich Dich und geb’ Dir Ehr’;
Dort hilft kein Knie’n und Heulen mehr.
6.
Jetzt ist Dein Wort mir süß und werth,
Das mich noch Heil und Gnade lehrt;
Dort wird es wie ein Donner geh’n,
Vor dem der Sünder nicht kann steh’n.
7.
HErr! wo ich bin, und was ich thu’,
Da rede durch Dein Wort mir zu,
Daß Du, erhöhter Jesu Christ,
Mein Heiland oder Richter bist.
8.
Ach sei mein Heiland in der Noth,
Ach bleib’ mein Heiland auch im Tod,
Damit ich, wenn ich aufersteh’,
Dein Angesicht voll Gnade seh’!