Sein Umfeld - seine Theologie

Magnus Friedrich Roos ist ein Vertreter des württembergischen landeskirchlichen Pietismus. Er wird zu den „Schwabenvätern“ oder „Württembergischen Vätern“ gezählt wie Johann Albrecht Bengel, Philipp Friedrich Hiller, Friedrich Christoph Oetinger, Michael Hahn, Johann Reinhard Hedinger, Christian Gottlob Pregizer und viele andere.

Diese Theologen rangen um eine Neubelebung der Kirche im Zeitalter der Orthodoxie und der Aufklärung. Sie wollten die einzelnen Menschen erreichen und sie vom Glauben her verändern. Diese Menschen sollten dann aus ihrem Glauben heraus ihre Umgebung verändern.

Roos förderte die Erbauungsstunden, stand ihnen aber keineswegs unkritisch gegenüber. Differenzen ergaben sich insbesondere gegenüber der spekulativen Theologie Oetingers und seiner Anhänger und der Theosophie Michael Hahns, mit dem sich Roos als Dekan auseinander zu setzen hatte. Philipp Friedrich Hiller's Lieder hingegen sind in jeder Morgen- und Abendandacht in dem Christlichen Hausbuch, Roos' bekanntestem Buch, zu finden.

Es wird noch heute in Württemberg gelesen - von Menschen, die den Apis nahestehen oder der Gemeinschaft der Pregizer. Auch in Südschweden gibt es heute noch Roos-Leser, die Roos' Nachfahren auch persönlich kennen lernen konnten. 

Pietistisch ist Roos' persönliche Frömmigkeit. So wußte er das Datum seiner Bekehrung genau anzugeben. Wie sein Vorbild Bengel ist Roos Schriftausleger. Unter dem Eindruck der Zeitereignisse hat er sich, jedoch ohne Bengels Anschauungen zu übernehmen, auch mit Fragen der Eschatologie befasst.

Aus der Erforschung der Bibel entstanden die meisten seiner mehr als 60 Schriften, z.B. die von ihm bearbeiteten Teile der württembergischen biblischen Summarien. Roos' Schriften dienten vor allem einem praktischen, erbaulichen Zweck und fanden deswegen große Verbreitung. Roos ist somit einer der fruchtbarsten und gelesensten Erbauungs-Schriftsteller, die die württembergische Kirche hervorgebracht hat. Seine Hauptwerke wurden mehrfach ins Schwedische übersetzt.

Er unterhielt eine ausgebreitete Korrespondenz mit Theologen und Laien in ganz Deutschland, Schweden und England.